Allgemeinwissen

Koreanische Kommandos

 

Charyot – Achtung!

Füße schließen, Zehen zeigen nach vorne, Hände sind neben dem Körper

 

Kyongle – Verbeugen!

Beim Verbeugen vor einem Partner schaut man immer in die Augen, sonst immer nur

geradeaus, wichtig: nicht den Kopf neigen, sondern den Oberkörper

 

Junbi – Bereitmachen für die Übung!

der linke Fuß wird schulterbreit nach außen gesetzt und die Hände befinden sich auf

Gürtelhöhe, die Arme bilden dabei einen leichten Kreis (diese Stellung nennt man auch

Gibbon-Junbi)

 

Guman – Ende der Übung!

es wird die gleiche Stellung eingenommen, wie bei Junbi

 

Sejak – Beginnen!

mit diesem Kommando wird die Übung begonnen, die der Trainer/Prüfer vorher angesagt hat

 

Kihap – Kampfschrei

der Kihap wird gemacht, damit sich zum Zeitpunkt des Auftreffens einer Technik beim Gegner

die Muskel im Oberkörper anspannen und man die gesamte Kraft in die Technik legen kann;

wirkt einschüchternd (wenn er laut genug ist) auf den Gegner

 

 

Stellungen

 

Ap Gubi - lange Vorwärts-Beuge-Stellung

die Stellung ist etwa 1 - 1,5 Schulterlängen breit und 2 - 2,5 Schluterlängen lang

das Gewicht liegt zu etwa 60% auf dem vorderen Bein und zu 40% auf dem hinteren

 

Ap Sogi - (kurze) Vorwärts-Beuge-Stellung

die Stellung ist so lang, das die gerade eben nicht voreinander stehen und sehr schmal

das Gewicht liegt dabei genau in der Mitte, jedes Bein trägt also 50%

 

Dwit Gubi – Rückwärts-Beuge-Stellung oder L-Stellung

die Stellung sollte genauso lang sein, wie der Ap Gubi, allerdings zeigt das hintere Bein zur

Seite, das Gewicht liegt zu 70% auf dem hinteren und zu 30% auf dem vorderen Bein

 

Jumchum Sogi - Seitwärtsstellung

die Füße stehen bei dieser Stellung auf einer Linie und zeigen nach vorne, die Knie sind

gebeugt und die Füße stehen etwa 2 – 2,5 Schulterlängen auseinander, das Gewicht liegt

zu gleichen Teilen auf beiden Füßen

 

Narani Sogi (Junbi Sogi) - Parallelstellung

die Füße stehen bei dieser Stellung etwa schulterbreit auseinander und die Zehen zeigen

gerade nach vorne

 

Pyonghi Sogi

diese Stellung ist ähnlich zu Narani Sogi. Nur zeigen die Zehen nicht gerade noch vorne,

sondern die Füße sind leicht nach außen gedreht

 

Moa Sogi – geschlossene Fußstellung

Bei dieser Stellung sind die Füße geschlossen. Das Gewicht liegt gleichmäßig verteilt auf

beiden Beinen.

 

Koa-Sogi (Kreuzstellung)

 

Das Hauptgewicht liegt auf dem leicht gebeugten vorderen Standbein, während das hintere gekreuzte Bein lediglich als Stütze dient. Der vordere Fuß steht mit der ganzen Sohle fest auf dem Boden. Der hintere Fuß steht nur auf dem Fußballen und das Schienbein liegt an der Wade des vorderen Beines.

 

Bom-sogi (Tiger Stellung)

Das Standbein ist bei dieser Stellung stark gebeugt und voller Spannung, während der vordere Fuß, der auf dem Fußballen steht, völlig entspannt ist und lediglich als Stütze gilt. Somit wird das ganze Körpergewicht auf dem hinteren Bein getragen.

 

Bo-jumok-junbi (Bereitschaftsstellung)

Die Füße stehen im Moa Sogi. Die leere rechte Hand umfasst langsam die geschlossene linke Faust auf Solarplexushöhe. Dann werden sie beide langsam auf Kinnhöhe gebracht. [In Chil-Jang dient die Technik als Konzentrationsübung!]

 

 

Übungen im Training

 

Stepübungen (mit oder ohne Partner)

 Steppen ist die wettkampfmäßiges Bewegung. Diese Bewegung kann nach vorne oder nach hinten gehen. Man kann einen Seitenwechsel machen oder einen X-Step (eine Kreuzbewegung der Füße)

 

Ilbo-Taeryon - 1-Schritt-Kampf

Der 1-Schritt-Kampf ist ein abgesprochener Kampf. Ein Partner greift mit einem Fauststoß an und der andere wehrt den Angriff ab. Anschließend werden die Rollen getauscht. Die Ausgangsposition für den 1-Schritt-Kampf ist für den Angreifer immer „rechts zurück Ap Gubi mit Arae-Makki links“. Der Angreifer sollte seinen Kihap nicht vergessen. Der Verteiger bleibt bis zum eigentlichen Angriff in „Gibbon-Junbi“ (siehe oben) stehen und leitet diesen nun seinerseits mit einem Kihap ein.

 

Partnerübungen werden durch geführt, um den Abstand der eigenen Techniken besser einschätzen zu können, um die Wirkungsweise der Techniken zu verdeutlichen und um die Reaktion zu trainieren.

 

Pratzenübungen dienen der Verbesserung der Treffgenauigkeit, als Vorübung zum Bruchtest und als Vorbereitung auf den Wettkamp. Es werden die allgemeine Muskelkraft und die Schnellkraft trainiert. Bei Pratzenübungen, in denen der Partner die Pratze immer anders hält wird außerdem die Reaktion trainiert.

 

 

Die Bedeutung der Gürtelfarben

 

Weiß steht für das Reine, das Neue und das Unschuldige und symbolisiert die Unerfahrenheit des Sportlers.

Die Farbe Gelb steht für den ersten leichten Spross der sich in dem fruchtbaren Boden entwickelt hat. Dieser Spross ist noch sehr zerbrechlich und muss daher mit Vorsicht behandelt werden.

Grünsymbolisiert eine Pflanze. Die Pflanze steht für das Wissen, das sich langsam aber sichert entwickelt. Die Pflanze hat eine guten Halt mit ihren Wurzeln im Boden und ist nicht mehr so verwundbar wie der Spross.

Die Farbe Blau steht dafür das sich die Pflanze jetzt in Richtung des Himmels reckt. Sie hat jetzt einen festen Halt mit ihren Wurzeln und kann vom Wind nicht mehr so einfach geknickt werden.

Braun soll „Achtung!“ bedeuten. Das heißt der Träger des braunen Gürtels besitzt bereits ein hohes Maß an Kontrolle und Fertigkeit in seinen Techniken und auch schon eine gute Portion geistige Reife und Selbstkontrolle.

Das Schwarz zeugt dann nicht nur von einem nahezu perfekten Verständnis für Techniken und Bewegungen sondern auch von der geistigen Reife und Selbstkontrolle diese zu verwenden.

 

 

Die koreanischen Zahl von 1 bis 10

 

1=hana; 2=dul; 3=set; 4=net; 5=dassot; 6=yossot; 7=ilgob; 8=yodul; 9=ahob; 10=yol

 

 

Die Grundsätze des Taekwondo

 

Durchhaltevermögen

Selbstdisziplin

Unbezwinglichkeit

Integrität

Höflichkeit

 

 

Die Bereiche des Körpers

 

Es werden 3 Bereiche des Körpers unterschieden:

  1. Olgul (alles oberhalb des Schlüsselbeins)
  2. Momtong (alles zwischen Gürtel und Schlüsselbein)
  3. Arae (alles unterhalb des Gürtels)

 

 

 Der Notwehrparagraph

 

Ein wichtiger Punkt in der Selbstverteidigung ist das Notwehrrecht. Den genauen Wortlaut kann man im §32 StGB (Strafgesetzbuch) nachlesen. Was es zu erklären gilt ist die Tatsache, dass man sich im Falle eines Angriffs verteidigen darf. Natürlich sollte das oberste Ziel darin liegen, einem Angriff aus dem Weg zu gehen. Das ist kein Zeichen von Schwäche! Wenn sich eine Konfrontation (Schlägerei) nicht mehr verhindern lässt, ist es wichtig mit der nötigen Zurückhaltung zu handeln. Das Motto „alles ist erlaubt“ gilt hierbei nicht!! Folgendes ist zu beachten: der Angriff muss gegenwärtig sein (jetzt gerade passieren) und rechtswidrig sein; ein Konter, nachdem ein Gegner nicht mehr angreifen kann oder will ist also keine Notwehr mehr. Außerdem gilt die Notwehr auch, wenn man jemandem zu Hilfe kommt, also nicht nur für die eigene Person.

 

 

 

Was bedeutet das „Do“ und warum ist es so wichtig?

 

Das „Do“ ist das Verstehen und Erkennen von sich selbst. Es steht für die Einheit von Körper und drückt sich z.B. durch die Grundsätze des Taekwondo aus. Ohne das „Do“ würde man zwar seinen Körper trainieren, aber nicht lernen die Techniken verantwortungsvoll und effektiv einzusetzen.

 

 

Die Bedeutungen der Formen

 

Poomse Taeguk Il-Jang:

Das Symbol der Poomse Il-Jang steht für Himmel und Licht gesetzt. Vom Himmel kommen der Regen und das Licht der Sonne, damit alles wachsen und gedeihen kann. Mit Himmel ist also die Schöpfung symbolisiert, der Anfang des seins. (18 Bewegungen)

 

Form: Taeguk-i-jang

Das Diagramm der Taeguk-i-jang symbolisiert das Heitere und den Frohsinn. Es steht auch für ruhige Gelassenheit neben kraftvollem Auftreten.

 

Taeguk-sam-jang

Feuer ist das Zeichen der Taeguk-sam-jang. Symbolisch gesehen soll Taeguk-sam-jang die Leidenschaft in geordnete Bahnen lenken. Das Feuer gibt dem Menschen Wärme und Licht, es begeistert ihn gibt ihm Hoffnung und Zuversicht. Das Feuer weckt aber auch Furcht und Schrecken im Menschen.

 

Taguk-sa-jang

Taeguk-sa-jang symbolisiert den Donner. Donner bedeutet u. a. Kraft und Macht. Die Poomse drückt Ruhe und Mut gegenüber der Gefahr aus. Taeguk-sa-jang wird deshalb von starken Techniken beherrscht. (Kraft und Ruhe durch Sonnal-makki und Yop-Chagi, Körper-beherrschung )

 

Taeguk-oh-jang

Das Symbol der Taeguk-Oh-Jang steht für sanften Wind und starke Stürme. Gemäß der Natur des Windes ist die Poomse ruhig und kraftvoll aufgebaut. Sie ist stark rhythmisch und beherrscht.

 

Taeguk-yuk-jang

Das Symbol des Wassers kennzeichnet diese Form. Wie das Wasser, dass immer bergab fließt, fließen die Bewegungen der Poomse ineinander über, unterbrochen von Fußtritten.

 

Taeguk-chil-jang

Der Gipfel steht für das Symbol dieser Form. Hier steht es für die Unverrückbarkeit und Stärke eines Berges, wo die Menschen danach streben diese Stärke zu erreichen.

 

 

 

Kriterien beim Formenlauf

 

 - Korrekte Formenansage

 - Geschwindigkeit

 - Dynamik

 - Atemtechnik

 - Richtiges Diagram

 - Veränderung oder Auslassen von mehr als einer Technik

 - Beendung der Form auf dem Startkreuz

 - Wiederholung der Form wegen Verlaufens

 

Folgende Fehler führen zu Punktabzügen:

 

1.) leichter Fehler Abzug 0,1 Pkt.

kurzes, schnell behobenes Zögern

kurzfristiger Gleichgewichtsverlust

 

2.) Mittlerer Fehler: Abzug 0,2 Pkt.

Kurze Pause, deutlicher Gleichgewichtsverlust

 

3.) Schwerer Fehler Abzug: 0,3 – 0,4 Pkt.

Deutliche Pause, Starker Gleichgewichtsverlust

 

4.) Wiederholung Abzug: 0,5 Pkt.

Eindeutiges Anhalten, Wiederholung

Totaler Gleichgewichtsverlust, hinfallen

 

 

Verbandsaufbau

 

Vereine

NWTU – Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union

DTU – Deutsche Taekwondo Union

WTU – World Taekwondo Europe

WT – World Taekwondo

Anderer Weltverband: ITF – International Taekwondo Federation

 

 

Trainingsaufbau

 

1. Aufwärmtraining

(Erwärmung der Muskulatur, Aktivierung des Kreislaufes, des Stoffwechsels und der Atmung)

2. Dehnübungen

(Vorbereitung der Muskeln auf das Training)

3. Koordinations- und Konditionstraining

(Trainieren der Geschicklichkeit und Ausdauer)

4. Haupttraining

(Grundschule, Formen, Wettkampf, Selbstverteidigung)

5. Cool-down [Abwärmen]

(langsames „Herunterfahren“ der Körperaktivität)

 

 

Prüfungsfragen

 

Welchen Sinn hat dass „Abwärmtraining“ (Cool-Down) zum Schluss einer Trainingseinheit?

Lockerung der beanspruchten Muskulatur (Muskelentspannung), um keinen Muskelkater zu bekommen und die Atmung, sowie das Herz-Kreislaufsystem wieder auf ein normales Niveau zu bringen.

 

Wozu dient das Training der Beidseitigkeit, d.h., dass Techniken sowohl mit der rechten als auch mit der linken Seite ausgeführt werden?

Beim traditionellen Teil, um beim Formenlauf und Schritt-Kampf links wie rechts gleich starke Techniken zu zeigen

Beim Wettkampf den Gegner keine schwache Seite erkennen zu lassen und um selbst mit beiden Seiten Punkte machen zu können.

 

Welchen Sinn haben die „formenerklärenden Übungen“ beim 1-Schritt-Kampf?

Durch die „formenerklärenden Übungen“ muss sich der Sportler in die einzelne Form hineindenken. Ihm wird bewusst, wofür die einzelnen Techniken dienen. Der Sportler handelt nicht mehr imaginär, sondern handelt gegen wirkliche Angriffe.

 

Was ist eine „Strategie“?

- Eine Strategie ist das planmäßige Vorgehen, um ein Ziel zu erreichen.

 

Zwei Beispiele für verschiedene Strategien:

 

- Defensiv-Passiv-Strategie

 Dem Angriff ausweichen, entweder auf der Linie oder durch Verlassen der Linie.

 

- Defensiv-Aktiv-Strategie

Den Angriff durch eine Gegentechnik erwidern (vor-, gleich- oder nachzeitig).

 

 

Warum ist ein Kampf mit „Rollenteilung“ einfacher als der sog. „freie Kampf“?

- Der Kämpfer muss sich bei der Rollenteilung nur auf eine Aufgabe konzent rieren. Unvorhergesehene Situationen sind somit ausgeschlossen, was wesentlich eine Vereinfachung für den Kämpfer darstellt. Da die Angriffsituation bei der Rollenteilung häufig bereits im Vorfeld bekannt ist, lässt sich die Aufgabenstellung für den Kämpfer leichter lösen.

- Bei dem sog. “freien Kampf“ sind alle möglichen Rollenspiele ineinander vereint. Der Kämpfer wird im freien Kampf immer wider mit neuen Aufgaben konfrontiert.

 

Was ist „mentales Training“?

- Ein planmäßiges, wiederholtes, bewusstes Sich-Vorstellen des zu erlernen den Bewegungsablaufes.

 

Was bedeutet „Verhältnismäßigkeit der Mittel“?

- Je schwerer der Angriff, desto schwerer die Verteidigung. (Bei einem Griff an die Jacke, nicht gleich den Arm brechen!)

 

 

Welche Möglichkeiten der Verteidigung entfallen bei der Selbstverteidigung (SV) in Raumnot oder nach Überraschungsangriffen?

 

Beispiele für SV in Raumnot sind:

  1. Verteidiger auf dem Rücken liegen
  2. Verteidiger mit dem Rücken zur Wand stehend
  3. Verteidiger in der Ecke stehend

Beispiele für Überraschungsangriffe sind:

  1. Angreifer kommt von hinten
  2. Angreifer kommt von der Seite

Da die Ausweichmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt sind, ist der Verteidiger zur Anwendung von nicht Taekwondo-spezifischen-Verteidigungsmaßnahmen gezwungen.

 

Nicht Taekwondo-spezifischen-Verteidigungsmaßnahmen sind:

 

- Hebeltechniken

 

- Fußfeger

 

- Wurftechniken

 

 

Worin unterscheidet sich die Selbstverteidigung gegen Angriffe wie „Halten und Klammern“ von der Verteidigung gegen Angriffe mit einem „Messer oder Stock“?

 

- Die Unterscheidung liegt in der Intensität der Verteidigung.

 

- Hier spielt die Verhältnismäßigkeit der Mittel eine entscheidende Rolle.

 

- Je schwerwiegender und gefährlicher der Angriff für den Verteidiger

 

ist, desto härter darf der Verteidiger auf den entsprechenden Angriff

 

reagieren.

 

- Ein Angriff in Form von „Halten und Klammern“ darf nicht mit einer

 

Lebensgefährlichen Verteidigungstechnik gegenüber dem Angreifer erwidert werden, was jedoch bei einem Angriff mit „Messer und Stock“ durchaus tragbar wäre.

 

 

 

Nenne Zusammenhänge zwischen den einzelnen Disziplinen (Formen, Wettkampf, Selbstverteidigung, Bruchtest, Ilbo-, Ibo- und Sambo-taeryon)!

 

In jeder Disziplin spiegelt sich das Prinzip der Theorie der Kraft wieder:

- Reaktionskraft; Konzentration; Gleichgewicht; Atemkontrolle; Schnelligkeit; Masse